Sabine Nemez, – den folgenden Namen bitte mit niederländischem (!) Akzent lesen – Maarten S. Sneijder und ein grausamer Versuch, sächsisch zu reden

Letzten Sommer habe ich Sabine und Maarten im Krankenhaus kennen gelernt. Seitdem haben wir uns schon sieben Mal getroffen. Leider ist das nächste Treffen erst im Oktober und ich freue mich schon richtig darauf, obwohl ich mit den beiden am Anfang gar nichts anfangen konnte. Aber fairerweise muss ich sagen, dass es nicht an ihnen lag.

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Als ich letzten Juni im Krankenhaus lag, wurde mir der Thriller „Todesurteil“ von Andreas Gruber empfohlen. Da ich zu Beginn des Aufenthaltes nur mein Smartphone dabei hatte, schließlich bin ich damals früh aus dem Haus gegangen, um einfach nur zur Arbeit zu gehen und nicht um plötzlich ein paar Tage im Krankenhaus zu verbringen, habe ich mich für die Hörbuchversion entschieden. Ich lese nicht gerne längere Texte auf dem Handydisplay.

Andreas Gruber: „Maarten-S.-Sneijder-Reihe“ © Goldmann Verlag, München

Am Anfang fand ich die Lesung von Achim Buch auch ganz nett, bis er versucht hat, sächsisch zu sprechen. Das war einfach nur grausam. So spricht hier niemand, außer vielleicht in billigsten Klischees.

Maarten S. Sneijder ist Fallanalytiker, Entführungsspezialist und forensischer Kriminalpsychologe beim Bundeskriminalamt. In seinem BKA-Büro hängt ein signiertes Bild der niederländischen Königsfamilie. Um die Personenbeschreibung abzurunden: Er ist brillant, aber eigenwillig, zynisch und misanthropisch, schwul. Er leidet an Cluster-Kopfschmerzen und raucht deshalb im Dienst Marihuana, wenn er sich nicht gerade selbst akupunktiert. Außerdem hat er ein Faible für schöne Bücher, die er allerdings klaut. Dazu gibt es im Buch eine spannende kleine Abrechnung mit der Buchhandelskette Thalia.

„Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie“, mit dieser Botschaft eines Mörders, der sich von einem Kinderbuch „inspirieren“ lässt, beginnt „Todesfrist“, und in München lernt Sneijder Sabine Nemez vom Kriminaldauerdienst kennen. Sie will unbedingt zum BKA und kennt den Niederländer vom Hörensagen. Schnell ist sie entsetzt von seinen Methoden.

Übrigens: So schnell wie Sabine von Maarten entsetzt war, so schnell war ich von dem Buch wieder begeistert, als ich mein Kindle in der Hand hielt, und so habe ich im letzten halben Jahr die nächsten sechs Teile der Thriller-Reihe am Stück gelesen. Ich bin gespannt, wie es im Oktober weitergeht. Mal sehen, was sich diesmal nach „Tod“ im Buchtitel verbirgt. Ein paar Cliffhanger gab es ja schon im letzten Teil.


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