Frau Josepha Vogelhuber geborene Steinlechner, ein Aushilfskellner mit Spielverpflichtung und gleich vier Matches im weißen Rössl am Wolfgangsee

Warum geht man eigentlich in Alltagskleidung ins Kino, während man sich für Theater, Operette und Oper fein anzieht und dort während der Vorstellung auch nichts isst oder trinkt? Theater und Co. waren in ihrer Entstehungszeit das, was heute das Kino für „normale Leute“ ist, und dort aß und trank man früher ganz selbstverständlich während der Vorstellung.


Bild: Pawel Sosnowski (Staatsoperette Dresden)


Zumal die Stücke von „damals“ oft in die Moderne geholt werden, wie es der Staatsoperette Dresden mit „Im Weißen Rössl“ sehr erfolgreich und doch behutsam gelungen ist.

Alle glücklich (Achtung Spoiler)!

Leopold Brandmeyer bekommt schließlich Josepha Vogelhuber, Ottilie verliebt sich in Dr. Otto Siedler und auch Kathi und Sigismund Sülzheimer werden ein Paar. Auch die Textilfabrikanten kommen am Ende zusammen. – Eine Art Tinder-Match. Doch zunächst müssen die Damen und Herren durch die Irrungen und Wirrungen des Liebeslebens. Das macht das Stück, das Ralph Benatzky 1930 für ein vom Reisefieber gepacktes Weltstadtpublikum schrieb, zu einem Dauerbrenner. Heute würde die Show aber wahrscheinlich „Love Island“ heißen.

Schauplatz ist das Hotel „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“. Als der Berliner Modeunternehmer Giesecke mit seiner Tochter Ottilie im Hotel eintrifft, treffen sie auf den Anwalt seines Konkurrenten, was zu Spannungen führt. Auch unter den Angestellten kommt es zu Gefühlsverwirrungen, denn der Kellner Leopold ist in seine Chefin Josepha verliebt, die sich jedoch nur für den Stammgast Dr. Otto Siedler zu interessieren scheint.

Während die Gäste die Schönheit der Umgebung genießen und sich kulinarischen Köstlichkeiten hingeben, entwickeln sich unerwartete Allianzen und Gefühle.

… und ganz ehrlich, ein Glas Sekt hatte gut zum Abend gepasst, zumal es auch ein Lied über den großen Bruder des Schaumweins gibt. Vielleicht müssen einige Dinge auch noch ein wenig von der Nabelschau befreit werden.


Kommentare

Uwe • Sonntag, 16. April 2023 (kommentiert via Twitter)

Und, machen sie es gut? Ich mag diese Operette sehr.

Unvergessen die Inszenierung in der Bar Jeder Vernunft vor ?? Jahren.

Danny • Sonntag, 16. April 2023 (kommentiert via Twitter)

War ein schöner Abend.

Hier in Dresden wird übrigens auch die Fassung des Stücks der „Bar Jeder Vernunft“ aufgeführt.


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