Easter Eggs und Peter Moosebridge

Nachdem ich neulich schon von meinem Kinobesuch bei „Zoomania 2” erzählt habe, gibt es ein Detail, das mich nicht loslässt. Ich stehe ja bekanntermaßen auf Easter Eggs in Filmen. Besonders spannend ist dabei die Tatsache, dass in Deutschland ein teilweise anderer Film zu sehen ist als beispielsweise in Japan oder Brasilien.

Es geht um den Nachrichtensprecher Peter Moosebridge. Der seriöse Elch ist sowohl hierzulande als auch im US-Original die feste Instanz der ZNN-Nachrichten. Doch Disney hat sich die Mühe gemacht, diese Figur für verschiedene Märkte komplett auszutauschen, damit sich das lokale Publikum noch mehr „zu Hause“ fühlt. Was hier der Elch ist, ist in anderen Ländern ein nationales Symboltier. Ich finde es faszinierend zu sehen, wie sich die Tierwelt auf der Leinwand verändert, je nachdem, in welchem Land der Film läuft.

Der Blick beginnt beim Elch: In den USA, Kanada, Frankreich und natürlich auch hier in Deutschland ist auf dem Bildschirm das „Original“ zu sehen, nämlich Peter Moosebridge. Sein Name ist übrigens ein Wortspiel. Im kanadischen Original wurde er ursprünglich vom dort sehr bekannten Nachrichtensprecher Peter Mansbridge synchronisiert.

Reist man jedoch ans andere Ende der Welt, ändert sich das Bild komplett. In Australien und Neuseeland lässt sich kein Elch blicken, sondern ein Koala namens David Koalabell, der sich perfekt an die lokale Fauna anpasst. Auch in Asien haben die Macher auf lokale Ikonen gesetzt. In der chinesischen Version verliest, wenig überraschend, aber absolut passend, ein Großer Panda die Nachrichten. Als Nationalschatz verleiht er der Sendung sofort die nötige Autorität.

In Japan übernimmt ein Tanuki, ein Marderhund, die Moderation. Unter dem Namen Michael Tanuyama ist er für das Publikum sofort als schelmisches, aber wichtiges Wesen erkennbar, da der Tanuki tief in der japanischen Folklore verwurzelt ist. In der brasilianischen Version führt schließlich ein mächtiger Jaguar namens Onça Pardo durch die Sendung und repräsentiert damit perfekt die Wildnis des Amazonasgebiets.

Man könnte fragen: „Warum macht man das?” Für mich zeigt es, wie viel Liebe zum Detail in dieser Welt steckt. Es ist nicht nur ein übersetzter Film, sondern eine Welt, die sich anpasst. Zu hoffen bleibt, dass diese Tradition bei „Zoomania 3” fortgeführt wird und vielleicht noch mehr Länder ihre eigenen tierischen Moderatoren bekommen.

Ich frage mich, welches Tier eine passende Alternative als deutscher Vertreter gewesen wäre, wenn es nicht der Elch geworden wäre. Vielleicht ein Dachs oder ein Adler? Ich bin gespannt auf eure Ideen in den Kommentaren.


Quellenangabe

The Walt Disney Company (Bilder), Vital Nominate (Musik), Muzaproduction (Soundlogo)