Der britische Geheimdienst MI5, ein Abklingbecken der besonderen Art und die Stecknadeln im Heuhaufen der Streamingdienste

Eine gute Serie zu finden ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Nicht, dass es keine gäbe. Aber man muss sie im derzeitigen Überangebot erst einmal finden. Meistens scheitere ich schon daran, mich für einen der Streamingdienste zu entscheiden.


Bild: Apple TV+


Eine dieser Perlen ist „Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb“ auf Apple TV+. Das fängt schon mit dem Titelsong an. Kein Geringerer als Mick Jagger hat den Opener geschrieben. „Strange Game“ ist ein dunkler, schmutziger Blues und macht die Funktion „Intro überspringen“ überflüssig. Ganz im Gegenteil. Hier kann die Soundanlage so richtig zeigen, was sie kann.

Umgeben von Verlierern, Außenseitern und Säufern. Du hast einen Fehler gemacht. Du wurdest auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Irgendwo ein Hauch von Chance, um wieder in das Spiel einzusteigen?

Beim Einschalten sollte man aber nicht einen der Dutzendware-Krimis aus dem ZDF-Programm erwarten. Vielmehr erwartet die Zuschauenden eine Gruppe von Menschen, die durch unglückliche Umstände oder auch Intrigen aufs Abstellgleis geraten sind. Im Abklingbecken der besonderen Art wartet die Chefetage auf deren Kündigung. Angeführt von ihrem brillanten, aber jähzornigen Anführer, dem berüchtigten Jackson Lamb, kämpfen sie sich aber weiter durch den dichten Nebel der Spionagewelt, um das Vereinigte Königreich gegen böse Mächte zu verteidigen.

Ja, der Vergleich von „Slow Horses“ mit einer SOKO-Folge hinkt wirklich. Da könnte ich auch arte mit RTLzwei vergleichen. Abgesehen davon, dass ich RTLzwei manchmal für das ehrlichere Programm halte. Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zu den bösen Mächten. Es ist nicht immer klar, wer die Bedrohung für Großbritannien ist, und das macht es spannend. Oder um noch einmal Mr Rolling Stones zu zitieren: „It’s a strange, strange game“.


Bild: Apple


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