Ein erster Sieg seit acht Jahren, ein Tiefschlag beim 2. Spiel und die kleinlauten Bosse von der Säbener Straße


Bild: Tom Weller (dpa)


Gestern Abend bin ich leicht euphorisch ins Bett gegangen und heute Morgen war ich immer noch glücklich: Der SC Freiburg hat die Triple-Pläne des FC Bayern beendet. Ein erster Sieg der Breisgauer über die Münchner seit dem 20. Mai 2015.

Natürlich würde man jetzt gerne wissen, was Julian Nagelsmann zur Niederlage seiner Ex-Mannschaft zu sagen hat. Leider werden wir das wohl nie erfahren. Wir können nur spekulieren, was er denkt, aber das ist letztlich auch egal, dafür war es heute umso schöner zu sehen, wie die Bosse von der Säbener Straße den ersten Tiefschlag nach dem zweiten Spiel in der Amtszeit von Thomas Tuchel kleinlaut erklären mussten.

Die Chance auf das erste Pokalfinale in Berlin seit drei Jahren ist seit gestern Abend dahin. Weg ist vorerst auch der Effekt des Trainerwechsels, der Verpflichtung von Thomas Tuchel. Der neue Schwung hatte sich letztes Wochenende noch mit der Demontage des BVB Dortmund gezeigt, doch „jetzt sind wir emotional auf dem Boden der Tatsachen oder eine Etage tiefer angekommen“, sagte Kapitän Thomas Müller fassungslos. Müller vermisste gegen Freiburg auch „Präzision, Spielwitz und Effektivität in den letzten Aktionen“, Joshua Kimmich „Leidenschaft“.

Der FC Bayern ist nicht mehr „eine der besten Mannschaften Europas“, um Oliver Kahn zu zitieren (also den Teil mit der Selbsteinschätzung). Früher war spätestens zu Beginn der Rückrunde klar, dass die Münchner wieder Meister werden. Heute prägen Leistungsschwankungen das Bild der Mannschaft, die sich durch die gesamte laufende Saison ziehen und damit die Bundesliga endlich wieder etwas spannender machen, auch wenn es mit Union Berlin natürlich einen unerwarteten zusätzlichen Player an der Tabellenspitze gibt.

Gespannt bin ich auch auf die Saisonbilanz. An wem wird der Misserfolg festgemacht? Nagelsmann? Tuchel? Ich finde, jetzt gehören Kahn und Sportdirektor Hasan Salihamidžić auf den Prüfstand.


Kommentare

Hans-Georg • Donnerstag, 6. April 2023

Ich bin ja kein Fussballfan und habe von den Regeln, ausser es ist ein Tor, überhaupt keine Ahnung. Die Bayern, allen vorran die Vereinsspitze, sitzen seit Jahren auf dem hohen Ross. Man ist ja unbesiebar! Aber wenn es denn auch mal anders kommt, ist man schockiert und fragt sich, wie das überhaupt pasieren konnte. Gut, dass die auch mal „kleine Brötchen backen“ müssen, im übertragenen Sinn. Denn Geld genug verdienen die Spieler und der überhebliche Vorstand ja, um sich weiterhin grosse Brötchen leisten zu können.

Danny • Donnerstag, 6. April 2022

Ich finde, die Gehälter im Fußball müssen ins normale Gehaltsgefüge passen. Es doch eigentlich kaum vermittelbar, dass ein Fußballer mehrere Millionen pro Jahr verdient und ein Arzt im Krankenhaus, dass gerade mal in seinem ganzen Berufsleben schafft.

Aber das ist ein anderes Thema.


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