Universitätsliebe und die magische Welt

Eine sprechende Orange lebt im Weißen Haus in Washington und wird von einem bösen Tech-Zauberer beherrscht. Was nach einer unglaublichen Geschichte klingt, ist leider bittere Realität und niemand weiß, ob es für uns alle gut ausgeht. Wir können nur hoffen, dass die Vernunft über die Gier nach Geld und Macht siegt. Aber es ist nicht die Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen wachsam sein. Aber es ist Zeit für gute Unterhaltung und für einen Ausflug in die magische Welt Londons.

Ich meine nicht die bekannte Winkelgasse, ich meine Whitegrove. Wenn (wir) Nicht-Magischen auf diesen Londoner Stadtteil blicken, sehen wir moderne Bürokomplexe aus Glas und Stahl. Eine Illusion, die durch Blendzaubern erzeugt wird. Und doch ist diese verborgene Welt, die der Autor Michael Hamannt in mittlerweile zwei Büchern heraufbeschwört, eine vertraute.

Der Autor hat alles aus Harry Potter, altgriechischen, keltischen und anderen Mythologien in einen großen Hexenkessel geworfen und unter allerlei Zaubersprüchen eine Abfolge von Buchstaben zu Papier gebracht, die einen Ort beschreibt, an dem die Häuser dicht an dicht stehen, Dschinns Teppichtaxis durch die Straßen lenken und Eidechsen ein güldenes Fell haben und sprechen können. Hexen feiern im Haus eines Wassergottes auf dem Grund der Themse, wenn sie nicht gerade an der ehrwürdigen Universität von London Magie studieren oder Verbrechen bekämpfen.

Drake & Jason: Verliebt in einen Hexer

Viele Studenten an der magischen Universität wären gern wie Drake. Wenn er den Raum betritt, richten sich sofort alle Blicke auf ihn, sei es wegen seines charmanten Lächelns oder der beeindruckenden Zauber, die ihm mühelos gelingen. Doch hinter seinem strahlenden Auftreten verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Als er Jason begegnet und sich vom ersten Augenblick an zu ihm hingezogen fühlt, steht er vor einer neuen Herausforderung: Kann er lernen, ihm zu vertrauen?

Raven & Luke: Seelenfänger

Eine Reihe brutaler Morde erschüttert das magische Viertel von London. Der Hexer Raven Hall beobachtet einen davon und versucht, ihn zu verhindern. Er ist der fremdartigen Magie des Täters jedoch nicht gewachsen und muss hilflos mitansehen, wie das Opfer stirbt. Zu allem Überfluss hält die Polizei ihn auch noch für den Mörder. Erst der attraktive Inspector Luke Campbell, ein Wahrheitsfinder, erkennt durch einen Blick in Ravens Seele seine Unschuld.

Die Zeit zwischen Weihnachten und wenn es wieder richtig warm wird, ist meine Lesezeit. Noch ist nicht viel los und ich kuschle mich gerne in eine Decke auf dem Sofa. Da kamen mir die beiden Bücher mit ihrem Happy End gerade recht, um den Kuschelfaktor zu erhöhen, zumal ich zuvor „Todesspur“, den neuesten Thriller aus der Reihe „Sneijder und Nemez“, gelesen hatte. Da war der Kuschelfaktor nicht so hoch. Das Buch ist aber wieder sehr empfehlenswert.

„Verliebt in einen Hexer“ und „Seelenfänger“ sind beides keine hochkomplexen Stories, aber braucht es auch nicht immer, um mich gut zu unterhalten. Die Geschichte über Raven und Luke hat mir aber besser gefallen. Wahrscheinlich bin schon zu lange vom Teenager-Alter entfernt noch zu sehr an die Liebe auf den ersten Blick zu glauben. Ein paar Krimi-Elemente in der Handlung waren da schon besser. Ich hoffe, dass die Buchreihe weitergeht und freue mich auf den nächsten Ausflug in magische London, die der Autor Michael Hamannt auf seiner Homepage unter „Urban Fantasy“ zusammenfasst und als eine Welt Welten voller Magie, wispernder Bücher und Romantik beschreibt.