Die Parkeisenbahn und der Große Garten

Die meisten Dresdner kennen die Parkeisenbahn noch immer unter dem Namen „Pioniereisenbahn”. Sie fuhr 1950 zum ersten Mal ihre Runden im Großen Garten. Sie wurde gebaut, um Kindern auf spielerische Weise technisches Wissen zu vermitteln. In den ersten Jahren hieß sie noch Kinderbahn und sollte auch vom Nachkriegsalltag ablenken.

Dieses 75-jährige Jubiläum wird jedoch noch getoppt. Die grüne „Lisa“ (Dampflok vom Titelbild) und der rote „Moritz“ (2. Dampflok im Video) werden einhundert Jahre alt. Aus diesem Anlass bekommen sie Besuch von einer baugleichen Lok, die sonst am Leipziger Auensee ihre Runden dreht und im Video – das sich am besten in 4K ansieht – u.a. vor dem Lokschuppen zu sehen ist. 

Die 5,6 Kilometer lange Strecke der Bahn mit einer Spurbreite von 381 Millimetern führt durch die 147 Hektar große Parkanlage neben dem Stadtzoo. Eine komplette Rundfahrt dauert etwa 36 Minuten und führt an fünf Bahnhöfen vorbei. An den Wochenenden und Feiertagen kommen die beiden Dampfloks zum Einsatz.

Unter der Woche befördern zwei Akkuloks die Fahrgäste. Dies ist übrigens ein Detail, welches selbst den meisten Dresdner unbekannt ist. Die rote bzw. blaue Lok werden oft fälschlicherweise als Dieselloks bezeichnet, dabei rollen die beiden schon seit 1963 bzw. 1982. Beim Bau wurden übrigens die Frontscheinwerfer des Trabant verwendet. Die waren am einfachsten zu beschaffen, ebenso wie die rote Farbe. Dresdens Straßenbahnen waren vor der Wende rot und so griff man damals auf das Vorhandene zurück.