Ein schweres Nebelfeld über Dresden, ein Solo für Christian Friedel und eine heiß diskutierende Autofahrt

Es war intensiv. Es war beeindruckend. Ich habe es nicht verstanden.

Drei Geschichten, die des Romans „Das Bildnis des Dorian Gray“, die der englischen Malerikone Francis Bacon und die des Schriftstellers Oscar Wilde, verarbeitet Regisseur Robert Wilson nach dem Text von Darryl Pinckney zu einem Abend über das Leben und die Kunst: „Dorian.“ Beeindruckt hat mich die Leistung von Christian Friedel, der in diesem Ein-Mann-Stück förmlich aufgeht, die Rollen nicht nur spielt, sondern wirklich lebt. Vor allem auch den Wahnsinn, der die drei Männer umgibt. Dazu hat mich das Bühnenbild gefesselt. Mit Schwarz und Weiß kann man sehr intensiv malen.

Wirklich verstanden habe ich das Stück, in dem es um Liebe, Schönheit, Vergänglichkeit, Macht und Ohnmacht sowie Schuld geht, nicht und während wir im Auto über die Aufführung diskutieren, tauchen wir wieder in den Nebel ein, der Dresden schon den ganzen Tag im Griff hat. Fast eine passende Metapher für das (unverständliche) Stück und den (doch auch so oft unverständlichen) Sinn des Leben.