Aale und ein fast ungelöstes Rätsel

Lange Zeit war es ein fast ungelöstes Rätsel der Zoologie, wie sich Aale vermehren. Da in Binnengewässern nie geschlechtsreife Tiere gefunden wurden und Aale auf ihren Wanderungen ins Meer scheinbar spurlos verschwanden, existierten die wildesten Theorien über ihre Fortpflanzung. So nahm man beispielsweise an, dass Aale aus Schlamm entstehen, aus Haaren von Pferden, die ins Wasser fielen, oder sich durch Abspaltung vermehren. Ein berühmter Irrtum war auch die These des antiken Philosophen Aristoteles, sie entstünden aus dem Tau, der im Sommer auf der Erde liegt.

Der wahre Ort der Zeugung blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein verborgen. Erst durch intensive Forschung wurde klar, dass sowohl der Europäische Aal (Anguilla anguilla) als auch der Amerikanische Aal (Anguilla rostrata) zur Fortpflanzung in die Sargassosee im westlichen Atlantik wandern, eine gigantische, algenreiche Meeresregion.

Dieser Laichplatz ist erst seit relativ kurzer Zeit bekannt und es lassen sich dort auch die kleinsten Larvenstadien, die sogenannten Weidenblattlarven oder Leptocephali, finden. Der Geschlechtsakt der Aale selbst bleibt allerdings eines der letzten großen Geheimnisse der Meeresbiologie. Niemand hat die Paarung je beobachtet oder auf Video festgehalten – außer den Aalen selbst natürlich! Das genaue Verhalten und die Bedingungen, unter denen die Zeugung in der Tiefe der Sargassosee stattfindet, sind noch nicht abschließend erforscht.


Hinweis: Die Bilder wurden mithilfe von Google Gemini erstellt.