D-Day-Lindner, Scheinwirklichkeiten und ein schmerzliches Fehlen

Die Frage, warum eine Demokratie eine liberale Partei braucht, ist komplex und vielschichtig, und damit beginne ich gleich den schmerzlichen Teil meines Beitrags: Leider hat die Bundesrepublik eine solche Partei nicht mehr.

Wann hat die FDP in den letzten Jahren ihrer Regierungsverantwortung in Deutschland Innovationen gefördert, um Wohlstand zu schaffen und die Lebensqualität zu erhöhen, und gleichzeitig die Notwendigkeit staatlicher Regulierung akzeptiert, etwa zum Schutz der Verbraucher oder zur Sicherung von Umweltstandards? Also das getan, was man von einer liberalen Partei per Definition erwartet und was unser Land so dringend braucht?

Mir fällt nichts ein und auch bei Google finde ich nichts. In dem fast schon pathologischen Beharren auf der Schuldenbremse kann ich – insbesondere als Dresdner – übrigens keine Leistung für Deutschland entdecken. Die sieht zwar im Bundeshaushalt ganz hübsch aus, funktioniert aber auch nur, weil fiskalisch der Zustand der Infrastruktur und das Bildungsniveau nicht berücksichtigt werden.

Aber es gibt einen, der sieht das komplett anders und beklagt jetzt in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten, dass Grüne und SPD die FDP kaputt machen wollen: Christian Lindner.

Aber es gibt einen, der sieht das anders und beklagt jetzt in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten, dass Grüne und SPD die FDP kaputt machen wollen: Christian Lindner.

In welcher Realität lebt dieser Mann? Ich frage mich ernsthaft, ob Christian Lindner an einer Wahrnehmungsstörung leidet. Wenn einem alle Menschen wie Geisterfahrer vorkommen, kann es natürlich sein, dass sich die ganze Welt gegen einen verschworen hat. Aber es gibt auch die 1000-mal wahrscheinlichere Chance, dass du einfach in die falsche Richtung abgebogen ist. Aber Selbstreflexion scheint nicht das Ding des Herrn Lindner zu sein.

Die einzigen, die die einst so große Partei von Theodor Heuss, Hans-Dietrich Genscher oder Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zerstören, ist das Team von Christian Lindner. Man kann keine gute Politik machen, wenn man immer nur dagegen ist und Vetos einlegt. Irgendwann merkt jeder Wähler, dass eine Partei nicht wirklich für etwas steht.

Schade FDP.