Die nicht-binäre transfeminine Lesbe, viele neue Begrifflichkeiten und noch mehr Fragezeichen

Ein wichtiger Satz vorweg: Ich schreibe meine Gedanken zu dem Video auf. Ich mache mich weder über den Inhalt noch die Person lustig. Falls sich jemand angegriffen fühlt, bitte ich um Entschuldigung. Dies ist nicht meine Absicht.

Ich bin bei TikTok auf dieses Video gestoßen und, das muss ich ehrlicherweise zu geben, ich war erst einmal irritiert. Vom Einstieg abgesehen (der TikToker denkt schwul zu sein, trifft deshalb einen Typen, der aber nicht schwul ist und beide verlieben sich nicht in einander), der also nach einer typischen GZSZ-Story klingt, brauchte ich zum Erfassen des Inhalts Google.

Queer ist ein Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung nicht der heteronormativen Norm entspricht. Das Adjektiv cis bezeichnet die Übereinstimmung von Geschlechtsidentität und dem Geschlecht, das einer Person bei der Geburt zugewiesen wurde.

Als nicht-binär versteht man Menschen, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren. Der Begriff transfeminin beschreibt Menschen, die als Mann geboren wurden, sich jedoch nicht als männlich, sondern als weiblich identifizieren. Obwohl er sich als weiblich identifiziert, betrachtet sich jemand, der transfeminin ist, nicht als Frau.

Im Video ist also ein Mensch zu sehen, der als Mann geboren wurde, sich jedoch (auch) weiblich fühlt, aber nicht als Frau betrachtet und auf Frauen steht. Oder um es noch kürzer zu machen: Der Mensch im TikTok hat seine große Liebe noch nicht gefunden.

It’s a Girl. It’s a Boy. – It’s a Human!

Wir reden heute sehr oft davon, dass Geschlecht und sexuelle Orientierung keine Rolle bei der Beurteilung eines Menschen spielen sollen. Nach meinen Beobachtungen nimmt aber die Fixierung genau auf diese Themen immer mehr zu und zwar in der Form, dass jeder sein eigenes Label sucht/braucht.

Warum entscheiden wir uns alle zusammen nicht für die zwei biologischen? Schon vor der Geburt ist das Geschlecht als Label feststellbar. Also „draufkleben“ und fertig. Dann gibt’s halt Jungs mit orangenen Haaren. – Punkt.

Oder wir gehen noch einen Schritt weiter und wir schaffen die statistische Einteilung in Geschlechter ab. Ob dann mit dieser Entscheidung aber alle glücklich wären, wage ich zu bezweifeln. Der Mensch scheint seine Schubladen zu brauchen und wenn’s seine eigene ist, um glücklich zu sein.


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