Ein lauer Sommerabend an der Elbe, eine leider nicht aufs Publikum überspringende Fröhlichkeit und die großen Gospelhits

In Deutschland ist es ja zurzeit sehr in Mode, einfach nur zu meckern und zu nörgeln. Da möchte ich mich natürlich unbedingt anschließen. Ich fand das Publikum heute Abend einfach lahm.

Bilder: Comödie Dresden, Robert Jentzsch

Sister Soul“ erzählt die Geschichte von „Sister Act“ nach. Wie im Original mit Whoopi Goldberg als falsche Klosterfrau sucht die Sängerin Josephine Becker Zuflucht in einem Kloster. Ihre Flucht vor einem korrupten Polizisten führt sie aus einem Berliner Nachtclub ins Krankenhaus Übigau, und auch hier haben die Nonnen des Konvents musikalischen Nachholbedarf.

Kleine Info für die, die sich jetzt alt fühlen wollen: Sister Act kam 1992 in die Kinos.

Während der Film eine größere Geschichte erzählt, weicht das Musical hier ab und setzt neben etwas Lokalkolorit mehr auf Gesang. Da darf nicht fehlen, was Rang und Namen hat. Aretha Franklin, Dionne Warwick, Luis Armstrong und Dusty Springfield – also das „how is how“ des Souls – haben Songs für diesen Abend beigesteuert. Das Publikum hätte wirklich mitgehen können. Gospel will schließlich zelebriert werden. Doch die Dresdner kleben an ihren Sitzen, die Hände meist fest im Schoß.

Bilder: Comödie Dresden, Robert Jentzsch

Schade, denn der laue Sommerabend hätte ein bisschen mehr an Begeisterung verdient. Dass „Amazing Grace“ noch ein paar Proben braucht, macht das einzigartige Flair am Elbufer aber mehr als wett.

Wir freuen uns auf’s nächste Jahr und die Open-Air-Vorstellung der Comödie Dresden.