Die Geschenke des Herrn Drosselmeier, eine Reise ins Land der Zuckerfee und die heimlichen Stars unterm Weihnachtsbaum

Lange Zeit begann die Adventszeit für meine Familie erst richtig, wenn wir zur Aufführung von „A Christmas Carol“ ins Palais im Großen Garten gingen. Fast zehn Jahre lang war das unsere Tradition, bis eine Pandemie die Aufführungen unmöglich machte. Leider wurde das Weihnachtslied nicht wieder in das Repertoire des Staatsschauspiels Dresden aufgenommen. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Vermutlich ist an allen kolportierten Gerüchten etwas dran. Wahrscheinlich sind die Unterhaltskosten in dem nur grundsanierten Haus zu hoch und das Stück selbst ist der jetzigen Intendanz nicht modern genug.

Statt Ebenezer Scrooge und seinem Sekretär Cratchit sahen wir heute fantastische Geschenke, einen erbitterten Kampf und die junge Liebe zwischen Marie und dem Nussknacker. – Statt Charles Dickens Pjotr Iljitsch Tschaikowski.

Laut semperoper.de gehört der 1892 in St. Petersburg uraufgeführte „Nussknacker“ zu Weihnachten wie der Dresdner Stollen oder der berühmte Striezelmarkt. Vielleicht wird das unsere neue Adventstradition, und es wäre auch eine sehr schöne. Angefangen mit den hervorragenden Tänzerinnen und Tänzern des Semperoper Ballett und der Palucca Hochschule für Tanz, der Sächsischen Staatskapelle und einem Bühnenbild, das zum Träumen einlädt.

Die Standing Ovations für das gesamte Ensemble am Ende der Vorstellung waren verdient. Doch die ganz Kleinen stahlen die Show. Die Blumenkinder bekamen den meisten Applaus.