Ein geschmackloses Pamphlet, ein Desaster beim Krisenmanagement und ein Meister der Worte

Man mag von Markus Söder halten, was man will. Nach meinem Gustus ist der CSU-Chef und bayrische Ministerpräsident nicht, im Gegenteil. Ich halte ihn für einen der meinungsflexibelsten Politiker, die wir in Deutschland haben und der dazu die Klaviatur der Volkstümelei bestens zu spielen versteht.

Aber alle deutschen Politikerinnen und Politiker können von ihm lernen. Gerade hat er in der bayerischen Staatskanzlei eine Lehrstunde gegeben, wie man mit Affären umgeht: gelassen und meinungsstark.

Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber es dürften nicht viel mehr als fünf Minuten gewesen sein. Nach einer Einführung in die Fall Aiwanger gab es eine heftige Watschn für die Freien Wähler und ihren Chef: „Das Krisenmanagement war mehr als unglücklich“. Und während er ganz staatsmännisch mit wohlgesetzten Worten, noch dazu frei gesprochen, ein Zeugnis ausstellte, machte er perfekt Werbung für die CSU, ohne seine Partei auch nur einmal zu erwähnen. Das wäre den Christsozialen nicht passiert. Wir setzen die bürgerliche Koalition fort, aber liebe Wählerinnen und Wähler, wählt doch lieber gleich das bessere Original.

Seine Entscheidung selbst… Nun ja.


Beitrag kommentieren

Beitrag teilen