Straßen im Gebirge, vom Schnee geräumte Verkehrswege und das anstrengende Verhalten von Bewohnern des Flachlands

Wer einen Führerschein hat, ist noch lange nicht fit für den Straßenverkehr. Vielleicht ist hier mehr Ehrlichkeit gefragt, nicht nur bei den Älteren.

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Ich komme gerade aus dem Erzgebirge zurück. Es war eine schöne Runde um den Galgenteich, auch wenn es zum Teil ziemlich windig war und am Ende noch ein paar Graupelschauer gab. Aber ich fühle mich wieder richtig gut. Der Kopf ist frei. Das habe ich heute gebraucht.

Auf dem Weg nach Dresden fährt ein Auto mit Kölner Kennzeichen vor mir. Ich erinnere mich an mein erstes Seminar für meine Arbeitgeberin. Wir waren damals in einem Hotel in der Nähe von Offenbach untergebracht und mussten in die Zentrale nach Frankfurt fahren. Während ich mich am Morgen fertig machte, hörte ich im Radio, dass es ein Schneechaos gibt und man deshalb mehr Zeit einplanen sollte.

Also habe ich beim Frühstück mit meinen Kolleginnen ein bisschen Druck gemacht, obwohl wir um das Hotel herum überhaupt keinen Schnee gesehen hatten. Kurz darauf sind wir dann von Offenbach nach Frankfurt gefahren und da lagen hier und da ein paar wenige Flocken. Aber es war trotzdem Chaos auf den Straßen.

Also ich hätte das nicht mal als Winter bezeichnet, aber die Geschmäcker sind eben verschieden. Und jetzt fahre ich hinter einem her, der aus einer ähnlichen Gegend kommt, also wo es kaum Schnee gibt und noch weniger Berge.

Das ist einfach nur anstrengend.

Die Straße ist frei. Im Gegensatz zu München hat der Winterdienst ordentlich gearbeitet. Kein Schnee mehr auf der Straße, keine vereisten Stellen. Gut, die erlaubten 100 Stundenkilometer müssen wir hier auf der Staatsstraße nicht fahren, aber 60 wären wenigstens drin und auch vernünftig. Aber vor mir fährt man 30. Vor jedem Kürvchen und vor jedem Hügelchen wird auf 20 abgebremst. Und dann wird auch noch so in der Mitte der Straße gefahren, dass ich keine Chance habe, zu überholen.

In letzter Zeit wird immer häufiger gefordert, die Fahrtüchtigkeit ab einem bestimmten Alter zu überprüfen. Doch wenn ich mir den Fahrstil des Vordermanns anschaue, sollte der Test für alle Altersgruppen regelmäßig und vor allem nicht nur bei Sonnenschein durchgeführt werden. Unterschiedliche Witterungsverhältnisse gehören dazu und darauf sollte sich jeder Autofahrer einstellen können, oder man ist so ehrlich zu sich selbst, dass man einfach nicht fährt, wenn man den Bedingungen nicht gewachsen ist und das der vor mir, definitiv nicht.

Aber sind wir Menschen denn so ehrlich? Wir brauchen nur in die Politik zu schauen. Da hält sich eine Partei für eine Alternative. Dabei ist es nur anders lackierter Müll aus der Vergangenheit, der keine Antworten für die Zukunft gibt.

English edition

Mountain roads, snow-cleared roads and the strenuous behaviour of lowlanders

I’ve just come back from the Erzgebirge. It was a nice run around the Galgenteich, although it was quite windy at times and there were some sleet showers at the end. But I feel really good. My head is clear. I needed that today.

On the way to Dresden, a car with Cologne licence plates pulls out in front of me. I remember my first seminar for my employer. We were staying in a hotel near Offenbach and had to drive to the head office in Frankfurt. As I was getting ready in the morning, I heard on the radio that there was snow chaos and that we should allow extra time.

So I put a bit of pressure on my colleagues at breakfast, even though we hadn’t seen any snow around the hotel. Shortly afterwards we drove from Offenbach to Frankfurt and there were a few flakes here and there. But it was still chaos on the roads.
I wouldn’t have called it winter, but tastes differ. And now I’m driving behind someone who comes from a similar area where there’s hardly any snow and even fewer mountains.

It’s just exhausting.

The road is clear. Unlike in Munich, the winter services have done a good job. No more snow on the road, no more icy patches. Well, we don’t have to drive the allowed 100 kilometres per hour on the main road here, but 60 would at least be reasonable. But the people in front of me are doing 30. They slow down to 20 km/h before every bend and every hill. And then they drive in the middle of the road, so I have no chance of overtaking them.

Recently there have been more and more calls to test driving ability from a certain age. But when I look at the driving style of the person in front of me, I think the test should be carried out regularly for all ages, not just when the sun is shining. Different weather conditions are part of it, and every rider should be able to adapt to them, or be so honest with himself that he just doesn’t ride if he’s not up to the conditions, and the guy in front of me definitely isn’t. But we humans are not that honest.

But are we that honest? You only have to look at politics. One party thinks it’s an alternative. But it’s just rubbish from the past, painted in a different colour, with no answers for the future.


Kommentare

C. R. • Sonntag, 10. Dezember 2023

Regelmäßige Wiederholung der Führerscheinprüfung. Da wird sich der TÜV aber freuen.

Unabhängig davon, finde ich das durchaus eine vernünftige Idee. Kommt auf den Abstand zwischen den Tests an.


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