Bücherwurm • Donnerstag, 20. Februar 2020 (Weiberfastnacht)
Lust auf einen Quickie? „David und Julius“ ist da eine gute Wahl. Die 181 Seiten sind schnell gelesen. Stellenweise ist das Buch recht anregend, mehr muss ich vom Autor aber nicht lesen.
Zusammenfassung mit Spoiler
Julius lernt David auf einer Party kennen. Diese ist niveaulos, deshalb verlassen sie sie bei Zeiten. Der gemeinsam verbrachte Abend in Julius’ Wohnung könnte der Anfang von mehr sein, doch am nächsten Morgen ist Julius verschwunden. Frisch verliebt und voller Sorge wendet David sich an die Polizei. Er hat Glück dort auf Hermann Richter treffen. Der Kommissar nimmt seine Sorgen ernst und startet eine Suchaktion. Gemeinsam untersuchen sie, was nach der Party passiert ist und machen sich auf die Spur, um Julius in Norden, Ostfriesland, zu finden.
Die Geschichte wird von Autor Noah Uphoff in mehreren Handlungssträngen erzählt. Ziemlich am Anfang versucht er auch eine falsche Fährte zu legen: „Hermann war froh, dass David nicht aufgefallen war, dass Gerwin Schröder von Julius in der Vergangenheitsform gesprochen hatte“. Wenn das ausgebaut worden wäre, hätte der „Gay-Krimi“ die Chance gehabt spannender zu werden. Doch ziemlich schnell wird klar, dass jener Gerwin Schröder psychische Probleme hat, aber kein Mörder ist.
Den erwarteten Mord gibt es im Buch übrigens nicht. Julius wurde nämlich entführt – von Frank Remmers. Frank ist wenig attraktiv, auch David betont dies mehrmals. Er, der einfach ‚keinen abbekommt‘, lässt sich von Davids Bruder Clemens anstiften. Clemens hat sein eigenes Süppchen mit Julius zu kochen, doch davon erfahrt man(n) erst zum Schluss des Buches.
Ende gut. Alles gut? Ja, also zumindest für die Attraktiven unter den Schwulen. David hat seinen Julius wieder. Der junge Zahnarzt Robin ist mit Fabian Richter, dem Sohn von Kommissar Richter, schon immer glücklich und die beiden Polizisten Kai und Damian entdecken ihre Liebe. Nicht so gut endet es für die Hässlichen und damit wird es typisch schwul.
Der Entführer Frank ist tot und Roman, ebenfalls vom Typ Quasimodo, nimmt sich das Leben. Er weiß, dass er im gutaussehendem Gay-Life keine Chance hat. In der stets nach Toleranz schreienden Community muss man bekanntlich ein Mindestlevel Schönheit erreichen, um überhaupt stattzufinden.
Das Happy End ist ein Beispiel für die typische schwule Oberflächlichkeit
Ich weiß nicht, ob Noah Uphoff die Rolle des Romans bewusst als Protest gegen die LGBT-Intoleranz eingebaut hat. Allerdings beweise ich diese selber und auch die Bewertungen bei Amazon. Ich bin bei Instagram über den hübschen Autor und das nett anzusehende Buchcover gestoßen und obwohl mich die Leseprobe nicht überzeugte, habe ich das ganze Buch gelesen.
Die Amazon-Bewertung liegt aktuell bei 4,3 von 5 Sternen. 78 Prozent der Rezensierenden haben gar die volle Punktzahl gegeben. Woran das wohl liegt?
Meine Wertung:
Ich lese auch sehr gern Gaylektüre, besonders gern Gaythriller.
🚢 📖
Vielleicht kannst du das Buch auf „Deinem“ Schiff lesen und auch ein Feedback schreiben.
Ich schau mir das mal an. Ob ich es allerdings an Bord schaffe, es zu lesen, weiß ich nicht. Der Reader ist schon ziemlich gut beladen.
Habe geraden gesehen, dass ich es auch für 0,00 lesen kann. Dafür muss ich aber erstmal was anderes „vernichten“, kann nur immer 10 Titel auf der Liste haben.