Reformationstag und Halloween

Ganz ehrlich? Mir geht Halloween tierisch auf den Sack!

Nicht, weil ich den Hintergrund verdamme – ich weiß, dass die Wurzeln dieses Brauchs in keltischen Traditionen und der christlichen Vigilfeier am Vorabend von Allerheiligen liegen. Mein Problem ist nicht die Geschichte. Mein Problem ist, dass wir diese tief verwurzelten Bräuche zugunsten eines Festes ignorieren, das uns die Werbeindustrie in den letzten Jahren mit viel Geld aufgedrängt hat.

Gerade wir Sachsen könnten stattdessen den heutigen Reformationstag stolz feiern!

Kurfürst Friedrich III. von Sachsen versteckte Martin Luther auf der Wartburg und ermöglichte ihm so die Übersetzung der Bibel – ein Fundament unserer Kultur und Sprache, das den Grundstein für eine gemeinsame deutsche Sprachregelung legte. Hier haben wir einen Tag mit echter, bedeutender Geschichte.

Doch davon wissen die heutigen Partygänger meist wenig. Sie huldigen einem Tag, der primär ein Verkaufsevent für Kostüme und Süßigkeiten ist.

Ich finde es traurig, dass wir uns immer mehr von unserer eigenen Geschichte entfernen und dass unsere Feiertage – selbst unsere historisch gewachsenen – immer austauschbarer und kommerzieller werden.

Lutherstadtstadt Wittenberg, Schlosskirche, Thesentür