Ich ertrage die Politik in Deutschland nicht mehr.
Das Stilmittel der Wahl ist nur noch die Dauerempörung. Man hangelt sich von tragischem Ereignis zu tragischem Ereignis, über das man sich hyperventilierend entrüsten und Gründe finden kann, um gegen etwas zu sein. Die Entwicklung einer gemeinsamen Zukunftsvision findet jedoch nicht mehr statt, oder hat jemand in letzter Zeit Pläne gehört, wie wir in Deutschland vorankommen können? Ich nicht.
Ja, der Entschließungsantrag von Mittwoch und der Gesetzentwurf von heute zum Zuwanderungsbegrenzungsgesetz von Herrn Friedrich Merz waren einfach Mist. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum er das macht. Armin Laschet lässt irgendwie grüßen. Wobei er nur beim Lachen erwischt wurde, während Merz die Falle, in die er getappt ist, selbst gestellt hat. Aber diese beiden Abstimmungen und alles, was danach kam, spielt nur dieser sogenannten AfD in die Hände. Der Druck, der auf diese Partei ausgeübt wird, schweißt ihre Anhänger zusammen. Und dass man ihre Zustimmung in Kauf nimmt, nun, das zeigt den Unentschlossenen, dass diese Partei so schlecht nicht sein kann.
Warum setzen sich unsere demokratischen Politiker nicht zusammen und gehen gemeinsam die notwendigen Schritte? Ist das so schwer? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es vielen im hohen Haus in Berlin mehr darum geht, ihre eigenen Positionen durchzusetzen, als gemeinsam für die Demokratie einzutreten. Es erschreckt mich immer wieder, wenn die Themen der AfD durch CDU, SPD und Co. lautstark in gegengesetzten Positionen auf die Tagesordnung gestellt werden. Warum lassen wir uns von dieser Partei immer wieder die Inhalte diktieren? Warum gönnen wir denen das hämische Gejohle im Deutschen Bundestag?
Für mich ist Migration kein großes Thema. Ich mache mir mehr Sorgen um meine Arbeit und wie es in einigen Jahrzehnten mit meiner Rente aussehen wird. Das sind die Themen, die mich beschäftigen und dann kommt das Thema Migration. Aber wenn immer und immer und immer wieder genau die Themen hochgespielt werden, die nur diese eine Partei begünstigen, dann braucht man sich eigentlich nicht zu wundern.
Das sind die Gründe, warum ich die Politik nicht mehr ertragen kann. Die Dauerempörten. Die Steigbügelhalter. Den politischen Stil.
