Nepper, Schlepper und ein Paypal-Abzocktrick

Ich habe gerade Geld über PayPal erhalten. So weit, so gut und nichts Ungewöhnliches. Doch kurz darauf meldete mein Smartphone den Eingang einer E-Mail. Die Absenderin will das Geld zurück, was sie dann auch wortreich erklärt.

Guten Tag, mein Name ist Tatjana Mittelsbach und ich habe Ihnen gerade ausversehen Geld bei Paypal überwiesen. Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen jetzt schreiben muss. Ich möchte Sie nicht belästigen. Ich brauche das Geld aber dringend zurück. Leider hatte ich die falsche Mail-Adresse eingegeben. Ich habe deine eMail mit der anderen verwechselt.

Für Sie ist das auch einfach. Du musst hier nur meine tatjana.mittelsbach@gmx.de kopieren und einen neuen Auftrag beginnen. Dann schicke das Geld einfach per Freunde und Familie zurück. Dann erstehen für Sie auch keine Gebühren.

Natürlich überwies ich das Geld. Allerdings nicht wie von „Frau Mittelsbach“ gewünscht über die Funktion „Freunde und Familie“, denn – und jetzt wird es für alle Leser des kleinen aber feinen Blogs wichtig – so wäre ich einem üblen Abzocktrick aufgesessen.

Vorsicht Falle!

Mit dem Kopieren der E-Mail-Adresse und dem Auslösen einer Überweisung wäre das Problem zwar schnell gelöst. Doch genau hier beginnt der Betrug. Das Geld, das gerade über Freunde und Familie geschickt wurde, kann nicht zurückgeholt werden. Es gibt keinen sogenannten Käuferschutz. Das bedeutet, dass man das Geld nicht zurückbekommt.

Die andere Person, also unsere „Frau Mittelsbach“, hat mir das Geld aber vorher nicht über Freunde und Familie geschickt, sondern als Zahlung für Waren und Dienstleistungen gekennzeichnet und hat somit Käuferschutz. Sie kann bei Paypal einen Fall eröffnen und somit das Geld schnell zurückholen.

Wenn ich also ihrer Beschreibung gefolgt wäre, hätte ich am Ende nicht nur Geld über Freunde und Familie an sie geschickt, sondern der vorher erhaltene Betrag wäre von ihr zurückgezogen worden.

Aber es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem.

Wenn Unbekannte Geld schicken und es zurückhaben wollen, niemals eine neue Transaktion über Freunde und Familie erstellten. Stattdessen die Zahlung in der Kontoübersicht öffnen und klicke dort auf den Button „Geld zurücksenden“ drücken. So wird das Geld sicher zurückgeschickt.

Ich bin froh, dass ich eine E-Mail-Adresse habe, die meiner Meinung nach nicht so leicht zu verwechseln ist. Sie gehört nicht zu einem der großen Anbieter wie GMX oder web.de, sondern läuft über einen eigenen Server. So bin ich beim Lesen der Betrugsmail „gestolpert“ und habe recherchiert. Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass man auf diesen Trick hereinfällt (der aktuell häufig angewandt wird), auch wenn der Name Mittelsbach vielleicht auch nicht der geeignetste Name für eine solche Masche ist.