Miniaturen und Wunder

Ja, es ist nur eine Modelleisenbahnanlage. Okay, eine ziemlich große. Wir waren gerade sechs Stunden im Miniatur Wunderland Hamburg und es war einfach beeindruckend. Die Faszination entfaltet sich nicht unbedingt auf den ersten Blick, sondern erst, wenn man genauer hinschaut.

Fakten und Zahlen

Das Miniatur Wunderland ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt und wurde von Guinness World Records ausgezeichnet. Sie zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Auf den insgesamt ca. 1.700 m² großen Modellflächen werden verschiedene Regionen der Welt als Modellbau dargestellt. Die Gleise im Maßstab 1:87 haben eine Gesamtlänge von mehr als 16 Kilometern. Auf ihnen verkehren rund 1.200 digital gesteuerte Züge mit mehr als 12.000 Waggons. Die Anlage wurde mit rund 5.300 Häusern und Brücken, mehr als 11.000 Fahrzeugen – wovon etwa 285 die Anlage eigenständig befahren – sowie 47 Flugzeugen und circa 290.000 Figuren gestaltet. Sie verfügt über einen wiederkehrenden Tag-Nacht-Wechsel und mehr als 500.000 verbaute LEDs.

Details und Entdeckungen

Ja, es ist nur eine Modelleisenbahnanlage, aber wenn man genauer hinschaut, gibt es unglaublich viel zu entdecken. Ich fühle mich jetzt erschlagen von den vielen Szenen, von denen wir sicher nur einen Bruchteil entdeckt haben.

Die Themenwelten

Aber auch der Blick aufs Grobe lohnt sich sehr. Die Detailverliebtheit der Modellbauer ist atemberaubend, doch die schiere Größe der verschiedenen Themenwelten – von Skandinavien und Amerika bis hin zur Fantasiestadt Knuffingen – ist ebenso beeindruckend. Wir haben sechs Stunden damit verbracht, die riesigen Landschaften zu durchwandern, in denen ganze Städte, Flughäfen und sogar funktionierende Eisenbahnsysteme im Maßstab 1:87 zum Leben erweckt werden. Es ist ein faszinierendes Gesamtkunstwerk in der Speicherstadt.

Väter und Töchter

Abschließend noch ein Gedanke für Eltern. Sie sollten überlegen, ob die Ausstellung wirklich etwas für ihre Kinder ist. So mancher Vater wäre in der Ausstellung allein besser aufgehoben gewesen, ohne von seinen Kindern genervt zu werden, die meist kein Interesse hatten oder noch nicht die Geduld fürs Entdecken mitbrachten.