Instrumentenkenntnisse für „Wer wird Millionär“, Anekdoten aus den Leben von Tschaikowski, Strauss & Co. und der Start in Kulturjahr 2024

Mein Kulturjahr beginnt traditionell mit dem Neujahrskonzert in der Staatsoperette Dresden, das in diesem Jahr von Johannes Pell dirigiert wurde. Der Chefdirigent des Hauses war weniger politisch als sein Vorgänger in der Moderation, Peter Christian Feigel. Ein kleiner Auszug aus dessen letztjähriger Moderation: „Die ‚Mississippi Suite‘ von Ferde Grofé ist ein gutes Beispiel dafür, was alles möglich ist, wenn man offen ist für neue Einflüsse“. Johannes Pell setzte mehr auf Wissenswertes und kleine Anekdoten.

„Was ist ein Liebesfuß?“, könnte tatsächlich eine Frage bei Günther Jauch lauten. Die richtige Antwort ist C: Als Liebesfuß bezeichnet man den birnenförmigen Schallbecher, der sich bei Oboe und Englischhorn zu einer kleinen Öffnung verengt und diesen Instrumenten ihren charakteristischen weichen Klang verleiht. Übrigens: Johann Strauss war nicht immer termintreu, und Pjotr Tschaikowski widersetzte sich – aus heutiger Sicht zum Glück – den mehr als kritischen Anmerkungen.

Von Strauss wurde heute Abend natürlich „An der schönen blauen Donau“ gespielt. Bereits 1865 hatte er die Komposition dem Wiener Männergesangs-Verein für 1866 versprochen. Aufgeführt wurde das Stück aber erst am 15. Februar 1867 – übrigens in einer Chorfassung. Von Tschaikowski wurde die Ballettsuite „Dornröschen“ aufgeführt. Er selbst bezeichnete sie einmal als sein wichtigstes Werk. Sein Mentor Nikolai Rubinstein bezeichnete sie als unspielbar und wertlos. Er war es übrigens auch, der das 1. Klavierkonzert als unrettbar bezeichnete. Nun, auch Gelehrte können sich irren.

Ein märchenhafter Abend

Bei der Auswahl der Stücke hat die Staatsoperette keinen Fehler gemacht. Es waren nicht die bekanntesten Werke, aber die Musik malte wunderbare Landschaftsbilder der „Nacht auf dem kahlen Berge“ und mit Maurice Ravel hatten die „Kaiserin der Pagoden“ und der kleine Däumling ihre Auftritte.

Die Leistung des Orchesters und der Solisten war beeindruckend. Ein märchenhafter Abend.