Disziplin und die Hoffnung

Seit einigen Wochen steht das Leben in Deutschland merkwürdig still. Viel hat sich eigentlich nicht geändert: Ich gehe arbeiten, die Sonne scheint und es gibt alle Lebensmittel, die man braucht. Es scheint fast surreal, wenn in den Nachrichten immer wieder von der Katastrophe die Rede ist.

Meine bisher einzige Begegnung mit dem Virus war indirekt, aber folgenschwer. Ich wurde quasi unter Quarantäne gestellt, weil es in meinem Umfeld einen positiven Test auf Corona gab. An die Regeln zur Kontaktvermeidung habe ich mich gehalten. Zwei lange Spaziergänge pro Tag. Keine persönlichen Begegnungen, dafür aber viele Telefonate, WhatsApp-Nachrichten und Chats. Irgendwie ist mein Körper in dieser Zeit runtergefahren. Ich hatte ein unheimliches Schlafbedürfnis.

In den 14 Tagen habe ich viele Nachrichten gesehen. Bei jeder Pressekonferenz war ich live dabei. Dies habe ich mittlerweile auf eine Nachrichtensendung pro Tag reduziert. Dafür fällt mir immer mehr auf, was fehlt. Menschen.

Auch wenn ich zu meiner Familie und Freunden mehr Kontakt habe als sonst, fehlen sie. In den Arm genommen und gedrückt zu werden, lässt sich durch nichts ersetzen.

Tun wir es der Natur gleich und stehen immer wieder auf, in der Aufgabe, das Gute zum Blühen zu bringen.

Heute ist nun Ostern. Das Fest der Hoffnung. Wenn wir alle weiterhin Disziplin zeigen, dann wird alles wieder gut und vielleicht sogar besser. Ich habe in den letzten Tagen immer wieder die Beobachtung gemacht, dass die Menschen sorgsamer miteinander umgehen und sogar für Fremde ein Lächeln übrighaben. Vielleicht bleibt das!

Mit dieser Hoffnung wünsche ich gesunde Ostern.