Bücherwurm • Sonnabend, 16. Oktober 2021
„Wo der Teufel ruht“ von Craig Russell ist ein kurzweiliger Grusel-Krimi, der im Prag kurz vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten spielt und zwei spannend verwobene Handlungsstränge erzählt.

Der eine folgt einem Arzt in einer psychiatrischen Klinik: Dr. Viktor Korások erforscht dort die Psychologie der Patienten, hochgefährliche brutale Mörder, um herauszufinden, ob sie eine gemeinsame seelische Ursache für ihr Böses haben. Der andere Handlungsstrang ist eine Kriminalgeschichte, in der ein Polizist die grausamen Morde in der Stadt an der Moldau untersucht.
Der Thriller ist von Anfang an fesselnd. Die beiden Stories sind gleichermaßen interessant, so dass ich mich mehrmals gefragt habe, ob und wie sie zum Schluss miteinander verbunden werden. Ich musste immer gleich noch wenigstens ein weiteres Kapitel lesen, weil ich ja noch mehr von der anderen Handlung erfahren wollte.
Mir gefällt die Art und Weise, wie Craig Russell schreibt. Er schaffte es, eine ausführliche Hintergrundgeschichte zu jedem der Patienten aus der Klinik zu geben, ohne dass „Wo der Teufel ruht“ jemals langweilig wirkt. Außerdem baut er eine politische Dimension in die Geschichte ein, die mehr Verdächtige hinzufügte, ohne die Handlung zu erdrücken. Generell gab es viele Verdächtige, über die ich die beiden Tage nachdenken konnte, als ich das Buch gelesen habe.
Als ich auf den letzten Seiten war, konnte ich viele kleine Verbindungen zwischen den beiden Handlungssträngen entdecken. Sie waren leicht zu übersehen. Am Ende war ich von der Wendung der Geschichte überrascht.
Mein Fazit:
Wer dieses Genre – Gruselkrimi – mag, sollte „Wo der Teufel ruht“ lesen. Wer einen Krimi á la ZDF erwartet, wird wohl eher nicht gut bedient sein.
Auf meinem Kindle wartet jetzt „Die drei Sonnen“ von Liu Cixin auf mich. Die Buchreihe „Jan Fabel“ von Craig Russell werde ich sicher bald lesen. Die Kritiken dazu waren recht einladend und mir gefällt die Art und Weise, wie Craig Russell schreibt.