In meiner Wohnung ist es still. Die Temperaturen sind – trotz der heutigen Hitze – recht angenehm. Vor allem aber riecht es nicht nach verbranntem Holz. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet, als ich nach Hause kam.
Schon gestern Abend roch es nach Feuer. Ich dachte, dass in einem der Innenhöfe ein Lagerfeuer brennt. Da der Geruch nicht sonderlich stark war, ließ ich alle Fenster offen. Die Nacht sollte meine Wohnung herunterkühlen.
Beim Munterwerden war der Gestank wieder da. In den Nachrichten erfuhr ich dann auch den Grund. Es brennt in der Böhmischen Schweiz. Da der Wind gedreht hatte, zogen die Rauchwolken in den vergangenen Stunden durchs Elbtal.




In Dresden selbst ist momentan kein Brandgeruch mehr in der Luft. Dafür sind die Nachrichten keine guten: Im Bereich des Prebischtors brennt immer mehr Wald. Das Feuer breitet sich weiter Richtung Sächsische Schweiz aus. In südlicher Richtung brennt die obere Kante der Edmundsklamm.
In Tschechien kämpfen Feuerwehrtrupps aus Ústí nad Labem (Aussig) und Liberec (Reichenberg) gegen die Flammen. Zwei Löschhubschrauber und ein -flugzeug sind im Einsatz. Priorität ist es nun, die Gemeinde Hřensko (Herrnskretschen) zu retten.
Beste Bedingungen
Man kann jetzt lange über die Gründe des Waldbrandes spekulieren. Wahrscheinlich ist eine Brandstiftung die Ursache. Das Feuer hat im Wald dann „beste Bedingungen“ gefunden. Seit Tagen hat es nicht geregnet. Der Boden in Böhmen wie auch in Sachsen ist trocken.
Ich weiß nicht, ob es einen vom Menschen gemachten Klimawandel gibt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir die Erde nicht mit dem Respekt behandeln, der nötig ist, um auch unser Überleben zu sichern.