Vorgestern meinte mein Gleichgewichtsorgan, dass wir doch mal wieder eine Fahrt mit dem Rettungswagen machen sollten. Der Vestibularapparat verlieh seiner Forderung auch recht eindrücklich Nachdruck. Ich kroch auf allen Vieren Richtung Toilette und habe dabei mehrere Handtücher durchgeschwitzt.
Trotzdem habe ich mich erstmal eine Weile geziert und erst nach drei Stunden beim Rettungsdienst angerufen. Die „W-Fragen“ habe ich dabei perfekt abgearbeitet, trotz meines Zustands. Die Begrüßung der Rettungssanitäterin war dann nicht ganz so gentlemanlike. Ich saß auf dem Boden im Flur.
Nach ein paar Untersuchungen wurde ich dann in den Rettungswagen gebracht und in die Notaufnahme des Universitätsklinikum Dresdens verfrachtet.
Das Ganze war meine zweite Fahrt mit einem RTW, aber leider wieder ohne Blaulichtnutzung. Das würde ich ja gern mal erleben. Aber vielleicht gibt’s da einen Erlebnisgutschein von Jochen Schweizer.
Dresdens Straßen sind übrigens schei*piep*, wenn man nicht weiß, wo oben und unten ist.
In der Notaufnahme war der zuständige HNO-Arzt erstaunlicherweise nur wenige Augenblicke nach mir da. Das fand ich gut. Überhaupt alle, die sich am Mittwochabend um mich gekümmert haben, waren richtig spitze.
Ich bekam eine Infusion und durfte noch vor Mitternacht die Klinik wieder verlassen.

Da kann man mal sehen, was die Medizin unter der großartigen Gesamtführung des Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach für einen Fortschritt gemacht hat. 2017 war ich mit den gleichen Symptomen schon mal im Krankenhaus. Damals für fast eine ganze Woche. Jetzt hat eine Medikamentengabe gereicht oder es war kein Bett frei.