Sonntag, 17. April 2022 (Ostersonntag)
Sind Kindererziehung und Politik vergleichbar oder ist das wie mit Äpfeln und Birnen? Ich frage für einen Freund aus der Friedensbewegung.
Äpfel und Birnen haben mindestens eine Gemeinsamkeit. Beides sind Obstsorten und bei der Kindererziehung ist es ähnlich wie in der Politik. Es geht um Menschen. Respekt, gemeinsame Werte und Grenzen sollten die Grundlage unseres Handelns sein.
In der Erziehung sollte einem Fehlverhalten eine Erklärung und gegebenenfalls eine gewaltfreie (!) Sanktion erfolgen. Dies gilt für alle Handelnden. Leider vergessen dies Eltern zu oft. Auch sie sind nicht fehlerfrei. Und damit wird es in der kleinsten Einheit der Gesellschaft schon politisch. Denn welche einfach umzusetzenden Maßnahmen stehen Kindern zu(r Verfügung)?
Einfach könnte es in der Politik auch zu gehen. Einem Verhalten folgen sachliche Diskussion und faktenbasierende Entscheidungen. Doch nicht erst seit Andreas Scheuer wissen wir, auf welchem tiefen Level Verantwortungsbewusstsein und Rücktrittseinsichtsnotwendigkeit miteinander verwoben sind. Die Wahl alle vier Jahre ist für Wählende auch nur eine unzureichende Sanktionsmaßnahme.

Noch weniger Reaktionsmöglichkeiten haben die „normalen“ Bürger bei Handlungen eines anderen Staates. Wir können unsere Solidarität bekunden und mit warmen Herzen helfen. Am Ende eines jeden Tages steht jedoch die Erkenntnis, dass Realpolitik nur wenig mit Idealen zu tun hat.
Der geplatzte Traum von einer friedlichen Welt
Mit Blick auf die Friedensbewegung frage ich mich, welche Reaktionen sie sich mit ihren Ostermärschen erwartet: „Frieden schaffen ohne Waffen“.
Es wäre schön, wenn wir alle in so einer Welt leben könnten. Tun wir aber nicht und davor lässt sich immer weniger die Augen schließen!
Bildquelle: silviarita auf Pixabay (Titel), stern.de (Beitrag)