Merz und das afdneske Verhalten

Am Montag fragte mich ein recht guter Freund, wie ich „eigentlich über die Äußerung von Merz“ denke. Da ich nicht so richtig wusste worum es geht, war meine erste Reaktion verhalten: „Um die Aussage von Merz richtig beurteilen zu können, müsste man ihn kennen. Ich würde das nämlich so ähnlich formulieren. Mich geht auch nicht an, was Du im Bett machst, so lange sich dies im gesetzlichen Rahmen bewegt.“ „Ja, ohne gleich wieder auf Pädophilie zu kommen.“ „Ja. Stimmt. Das kann man weglassen. Vielleicht ist es ja sogar Absicht, um bestimmte CDU-Wähler und Delegierte ansprechen.“

Damit war unsere Diskussion beendet und ich vergaß Herrn Merz so schnell, wie Frau Merkel ihn damals abserviert hat. Doch heute bekam ich mit, dass das Thema wieder hochkocht, aber unter anderen Vorzeichen. Plötzlich ist Herr Merz das Opfer einer Kampagne. Ihm wird Homophobie unterstellt. Ist das so?

Nein. Herr Merz ist intelligent. Er weiß was Worte bedeuten und er überlegt genau, was er wann sagt. Seine nachgeschobene Aussage über „einen bösartig konstruierten Zusammenhang“ bestätigt nur, was Kevin Kühnert twittere. „So laviert jemand, der nicht kaschieren kann, dass er mit der Normalisierung des Umgangs mit Homosexualität eigentlich nichts anfangen kann.“

Herr Merz hat bewiesen, dass er aus den Fehlern von Frau Kramp-Karrenbauer nichts gelernt hat. Wer Schwule immer in den Verdacht rückt, dass da etwas mit Kindern sei, zeigt ein rückständiges Denken und hat somit nichts in der Politik verloren.

Eines hat Friedrich Merz diese Woche aber wieder erreicht. Er war lang und breit in den Medien. Das hat er prima von der sogenannten AfD gelernt. Erst eine Aussage lancieren, dann ein War-gar-nicht-so gemeint“ hinterher schieben und sich schließlich als Opfer darstellen.