Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar, die Frage nach „Was wäre wenn?“ und die Lehren aus der Geschichte

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar wurde Dresden durch einen Luftangriff zerstört. Bis zu 25.000 Menschen verloren ihr Leben. Das ist nun 78 Jahre her, eine Zeitspanne, die ein Mensch kaum fassen kann. Und doch erlebe ich die Auswirkungen dieser Tage bis in die heutige Zeit hinein. Ja, sie haben sogar mein Leben beeinflusst.

Als ich in meine jetzige Wohnung zog, war ein angrenzendes Grundstück noch nicht bebaut. Das Haus Nr. 21 wurde 1945 zerbombt und später abgerissen. Die Fläche wurde für eine kleine Lagerhalle genutzt, die nach dem Ende der DDR verfiel.

Was wäre wen?

In jenem Haus Nr. 21 wohnten meine Urgroßeltern. Das wusste ich beim Einzug nicht. Meine Oma hat es mir erzählt, als sie mich das erste Mal hier besucht hat: Es war Faschingsdienstag und ihre Eltern waren auf einem Kostümball. Sie war bei ihren Großeltern und hat dort den Bombenangriff überlebt. Was wäre, wenn…

Was wäre wenn? Das sind Fragen, die wir nicht beantworten können. Aber man sollte darüber nachdenken, was zum Beispiel wäre, wenn es nicht das Münchner Abkommen vom 30. September 1938 gegeben hätte, sondern wenn die Westmächte Adolf Hitler schon ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkrieges ein robustes Stoppzeichen gesetzt hätten.

Würde es heute noch ein Machthaber wagen, seine eigenen Fähigkeiten zu überschätzen und in ein unabhängiges Land einzufallen?

Krieg ist immer ein schmutziges Geschäft, und die ersten, die darunter leiden, sind diejenigen, die an der Front stehen, und ihre Familien. Deshalb müssen wir aus der Geschichte lernen, denn – was wäre wenn – was ein Diktatfrieden in der Ukraine zu den Bedingungen Wladimir Putins bedeuten würde, möchte ich mir nicht vorstellen.


Kommentare

Hans-GeorgMontag, 13. Februar 2023 um 11:23 Uhr

Lübeck traf dieses Schicksal 1942 in der Nacht vom 28. auf den 29. März. Mein Opa machte Wache auf dem Dach des Hauses meiner Grosseltern, welches meine Oma von ihren Eltern geerbt hatte. Eine Brandbombe landete auf dem Dach. Opa konnte die Bombe vom Dach stossen. Das Haus steht heute noch und ist in mein Eigentum übergegangen. Es steht bereits jetzt fest, dass es eines Tages mein Sohn erben wird. Es muss inzwischen ca. 120 Jahre alt sein.