Ich bin kein Fan der amtierenden Bundesregierung. „Sie fällt nicht weiter auf“, ist noch das Netteste, was ich über die derzeitige Ansammlung von Politikern in Berlin sagen kann. Es gibt ein, zwei positive Ausnahmen (Bündnis ’90 – Die Grünen, SPD), ansonsten besteht das Kabinett neben Führungsunwilligen (SPD), Unsichtbaren (SPD), aus porschefahrenden Schönlingen (FDP), anderen egostarken Selbstdarstellern (SPD, FDP) und (wohl noch) Christine Lambrecht (SPD).
Die amtierende Bundesministerin der Verteidigung ist ein gutes Beispiel für den Unsinn von Quotenregeln. Ein Regierungsteam der Besten wird die Bundesrepublik so nie bekommen, sondern diese werden Deutschland eher ausbremsen. Als Wähler kann ich zwar träumen, aber mir ist auch klar, dass ich stets nur noch die Wahl des kleinsten Übels habe.

Christine Lambrecht ist aber auch ein gutes Beispiel, wie sehr in Deutschland Frauen und Männer noch immer nach zweierlei Maß beurteilt werden. Stellen wir uns einen männlichen Verteidigungsminister vor, nennen wir ihn einfach mal Karl-Theodor und lassen ihn seinen Sohn in einem Bundeswehrhubschrauber mitnehmen. Ich bin mir sehr sicher, dass nicht nur die bilderreichen Boulevard-„Zeitungen“ ihn zum geilsten Vater der Welt erklären würden.
Hilft jetzt die Frauenquote oder brauchen wir eine gesellschaftliche Diskussion?
Falls noch Fragen sind, wen ich als löbliche Ausnahme im Kabinett betrachte: Ich schätze Annalena Baerbock, Hubertus Heil und meistens auch Robert Habeck.