Schutzhelme, Regenumhänge und die Grubenlampen

Von mehr als 200 Kilometern Wegnetz unter Tage lassen sich im Besucherbergwerk Zinnwald leider nur zwei entdecken. Aber diese beiden bieten während anderthalb Stunden ein schönes Sommerferienabenteuer.

Zuerst gab es Schutzhelme, Regenumhänge und Grubenlampen für alle. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung startete die Führung schon. Die Geschichte des sächsischen Bergwerks wird dabei schnell erlebbar. Der durchschnittliche Bergmann des Mittelalters war nämlich nur rund 1,52 Meter groß. Entsprechend niedrig sind die Stollen. Wenn man dies vergaß, fühlte man den Sinn der Schutzhelme.

Über 300 Jahre wurden in Zinnwald Zinn, Wolfram und Lithium abgebaut. Diese Geschichte wird vom Guide in kurzen Storys erzählt. Ich fand die Anekdoten genau richtig im Umfang – nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Bergmänner haben ihre Spuren übrigens nicht nur mit Schwibbogen und Pyramide in unserem Alltag hinterlassen, sondern auch in unserer Sprache.

Übrigens…

Wenn die Bergleute die Haspel, eine Art Lastenaufzug, in die falsche Richtung gedreht haben, haben sie sich „verhapselt“ und wer hat sich noch nie in den Stricken verfangen?