Es war knapp und auf meinem Totenschein hätte der 14. Dezember gestanden. So richtig bewusst ist dies mir aber noch immer nicht.
Richtig in Erinnerung sind mir aber die Worte einer Krankenschwester auf der Intensivstation geblieben: „Wir haben Glück, dass wir das Jahr 2022 haben und in Dresden wohnen. Da können Fehler auch mal passieren“.
Dresdner zu sein, ist an sich erstmal keine Leistung und doch bin ich froh hier zu wohnen. Nur etwas mehr als tausend Kilometer entfernt, wäre mein Leben nicht nur vom Können der Ärzte abhängig, sondern vom fragilen Ego eines alternden Machthabers, dem sich nicht wirklich jemand in den Weg stellt.
Bei aller „Scheisse“, die dies Jahr passiert ist, sollten wir uns diesem, unserem Geburts-Glück dankbar sein und mit einem offenen Herzen und hellem Verstand leben, arbeiten, reagieren, helfen und vor allem lieben.
Eines hat mich also das Jahr 2022 gelehrt: Glück ist nicht selbstverständlich.